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Bike & Ride Stationen: Mehr Bewegung im Verkehr

Bike & Ride Stationen: Mehr Bewegung im Verkehr

Antrag zur Sitzung des Ausschusses Umwelt, Klima und Mobilität am 01.06.22 und des Ausschusses für
Stadtentwicklung und –planung am 07.06.22
Einrichtung von Bike & Ride / Park & Bike Stationen an den Lüner Ein- und Ausfallstraßen

Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Lünen beantragt:
Der Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität empfiehlt dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Planung sowie in Folge dem Rat


1. Die Einrichtung einer Ride & Bike / Park & Bike / Park & Ride Station im Bereich des Ortseingangs
von Lünen an der Alstedder Straße und der Borker Straße sowie im Bereich der Autobahnauf- und
Abfahrt Lanstrop.
2. Die Vorlage eines (Grob)Konzepts zur Einrichtung einer entsprechenden Anlage im Ausschuss für
Umwelt noch in 2022.
3. Die Prüfung entsprechender Einrichtungen an allen weiteren Ein- und Ausfallstraßen in Lünen.
4. Die Bereitstellung / den Ankauf von Grundstücken im nötigen Umfang, ggf. mit
Erweiterungspotential.


5. Die Bereitstellung von Haushaltsmitteln im Rahmen des Mobilitätskonzepts / als gesonderte
Haushaltsposition für die nächsten Jahre, wobei für 2023 mindestens Planungsmittel und
Grundstückskäufe zu kalkulieren sind.
6. Die Vorlage von Zwischenberichten mindestens zwei Mal jährlich im Ausschuss für Umwelt, Klima
und Mobilität, beginnend in 2022. 

Im Rahmen der Diskussionen über das Mobilitätskonzept und des Lärmaktionsplans wurde festgestellt,
dass ein erheblicher Teil des Lüner Kfz-Verkehrs auf Pendlerverkehre während der sog. Rushhour entfällt,
der die Durchquerung der Stadt und auch die Anfahrt beruflich bedingter Ziele in Lünen zeitlich
unzumutbar erscheinen lässt. Unangenehme Begleiterscheinungen sind außerdem die Belastung der
Bevölkerung durch nahezu unkalkulierbare Zeitverluste wie auch besonders die Anwohner der
betroffenen Straßen durch Abgase und Lärm.
Wenn es gelingt, einen wesentlichen Teil von PKW an den Toren der Stadt abzufangen und die Fahrer zum
Umstieg auf das Fahrrad oder den ÖPNV zu bewegen, könnten hier nennenswerte Verbesserungen erzielt
werden. Dies setzt voraus, dass entsprechende Angebote bestehen. 

Die Zielgruppe besteht in erster Linie aus Fahrern, die den PKW nur für eine Fahrt zum Arbeitsplatz in
Lünen nutzen, da keine Alternativen für die jeweilige Situation vorhanden sind. Dies kann an den
mangelnden ÖPNV Anbindungen in den flächigen Kommunen des Münsterlandes oder auch den zu
großen Entfernungen für eine reine Fahrradnutzung liegen.
Die Weiterentwicklung der E-Mobilität für Zweiräder hat gezeigt, dass eine erhebliche Bereitschaft zum
Umstieg vorhanden ist. Mit den angeregten Einrichtungen soll ein weiterer Personenkreis angesprochen
werden, was letztendlich zu deutlichen Umweltvorteilen führen würde (Lärm, Schmutz, CO²).

 

Nachteilig würde sich eine Neuversiegelung von Flächen, die praktisch durchgängig im Außenbereich liegen,
auswirken. In Relation zu den Vorteilen einer derartigen Einrichtung und dem hierin steckenden weiteren
Potential ergibt die Abwägung einen deutlichen Vorteil bei der Durchführung derartiger Maßnahmen.
Dabei ist deren Ausgestaltung natürlich auch in die Überlegungen mit einzubeziehen (Photovoltaik,
Begrünung).

Nach den bisherigen Überlegungen sind die Flächen im Optimalfall so auszustatten, dass eine sichere
Fahrradunterbringung, ggf. mit einbezogenem Fahrradverleih und -reparaturmöglichkeit und auch eine
ÖPNV Anbindung realisiert wird.  Die Anzahl der PKW-Plätze und Parkboxen für Fahrräder darf nicht zu
knapp bemessen sein, bedarf aber in der Abwägung einer zunächst vorsichtigen Schätzung, damit sich die
Flächenversiegelung in Grenzen hält. Bei der Grundstücksbeschaffung ist jedoch für den Fall des Erfolgs
der Einrichtungen direkt ein Erweiterungspotential großzügig vorzusehen. Nicht sofort genutzte Flächen
sollten in der Zwischennutzung als Blühwiesen ausgestaltet werden.

Der Antrag zu 1 beruht auf der Notwendigkeit, das zur Wiedernutzung anstehende Steag-Gelände auch
infrastrukturell zügig vorzubereiten. Von Alstedde besteht eine sehr gute Fahrradverbindung nach
Lippolthausen, die zusätzliche Aufwendungen in Grenzen hält. Von Alstedde aus ist die Fahrtzeit zur
Rushhour mit dem Fahrrad deutlich kürzer, was neben den Hauptverkehrsströmen auch an der deutlich
kürzeren Fahrtstrecke liegt. Auch von der Borker Straße aus, ergeben sich noch deutliche Vorteile. Die
großen bestehenden Gewerbeansiedlungen in Lippolthausen bergen entsprechend zusätzliche Potentiale.
Der Umfang der Maßnahme ist schwer zu kalkulieren, da eine tatsächliche Nutzung nicht vorhersehbar ist,
zumal die Zahl der zu erwartenden Beschäftigten auf dem ehemaligen Steag-Gelände nicht prognostiziert
werden kann. Gleiches gilt für die Potentiale des erweiterten Autobahnanschlusses, wo auch eine Nutzung
für gemeinsame PKW-Fahrten ins Ruhrgebiet zu berücksichtigen ist.
Um einen Bedarf zumindest näherungsweise zu ermitteln, sollten die IHK, der Handwerksverband und alle
größeren ortsansässigen Betriebe kurzfristig abgefragt werden, um teure und langwierige gutachterliche
Erhebungen zu ersparen.

Weiterhin ist bei der Planung auch in Betracht zu ziehen, dass eine interkommunale Aktivität Sinn machen
kann (Autobahnanschluss) und selbst bei geringerem Nutzen für die Nachbarkommune der Flächenankauf
hinter der Gemeindegrenze in Betracht gezogen werden sollte, wenn sich im Lüner Stadtgebiet keine
sinnvolle Fläche erkennen lässt oder Kaufverhandlungen erfolglos verlaufen.
Das Projekt könnte verschiedenste Fördermöglichkeiten erfassen, was einer schnellen Umsetzung zu Gute
käme. Eventuell eignet sich das Gesamtkonzept auch als Pilotprojekt mit entsprechender
Landesunterstützung.

Eintrag vom 14.05.2022